Weihnachten, wie es früher war

Eigentlich gilt für uns Christen das Osterfest als das größte Fest des Jahres, für mich als Kind aber war das Weihnachtsfest und die Vorweihnachtszeit das Allergrößte. Alles um mich herum war toll. Der Schnee, das Kekse backen, der Kindergarten, die warme Heizung, die Basteleien mit meiner Mama, die Gemütlichkeit und das Warten auf das Weihnachtsfest.

Die Engel in Watte

Wenn meine Mutter mich bat, ihr mit der Dekorierung unserer Wohnung zu helfen und die Schubladen unseres Sideboards öffnete, dann wusste ich, dass Weihnachten nicht mehr fern war. Alles, was in diesem Schrank stand oder lag, wurde nur selten benutzt und war schon deshalb etwas ganz Besonderes. Mit unserer Bar, die sich in unserem Wohnzimmerschrank befand, verhielt es sich sich ähnlich. Man brauchte zwei Hände, um die schwere Tür des Schranks herunterzuziehen und damit zu öffnen. Einmal hatte ich meinen riesengroßen Stoffhund Axel mit seiner Hundeleine an den Griffen der Bar festgemacht. Man, war ich erschrocken, als die Bar sich – heruntergezogen von Axels Gewicht – plötzlich von selbst öffnete.Vor mir standen viele Getränkeflaschen, die ganz anders aussahen als die Getränkeflaschen, die ich kannte. Lesen konnte ich noch nicht, und selbst wenn ich es gekonnt hätte, wären mir die Begriffe Cognac, Rum und Likör fremd gewesen. Hinter den Getränken befand sich ein Spiegel, wohl um die Menschen zu täuschen und vorzugaukeln, dass da mehr Flaschen als tatsächlich standen. Die Bar war innen beleuchtet, man musste dazu nur an einer Schnur ziehen und schon ging mit einem Bling das Licht an. Immer in der Vorweihnachtszeit öffnete meine Mutter die Schubladen des Sideboards und holte das Silberbesteck, welches in mit Samt eingeschlagenen Besteckkästen lag, heraus, um es mit einem Silbertuch zu polieren. Ich fand das eine tolle Arbeit, denn man wusste genau, wann man mit dem Putzen fertig war, nämlich dann, wenn man sein eigenes Gesicht leicht verzerrt und auf dem Kopf stehend in den Löffeln sah. In einer anderen Schublade des Sideboards lagen kleine Kästchen. „Wir wecken jetzt die Engel“, sagte meine Mutter dann und öffnete nach und nach jedes Kästchen, wo kleine Porzellanengel in einem Bett aus Watte lagen. Das sah so furchtbar gemütlich aus, dass ich mir jedes Mal dachte, dass sie vielleicht darin liegen bleiben wollen. Allerdings kann es ja auch ganz schön langweilig sein, das ganze Jahr über in so einer ollen Schachtel zu liegen, deshalb freute ich mich, sie in den Händen halten zu dürfen. Sie waren nur eine Handfläche groß und waren von Kopf bis Fuß glänzend weiß. Ebenfalls aufgestellt wurde ein großer Hirsch aus Stroh, der mit rotem Geschenkband zusammengehalten wurde. Seine Hufen aus Stroh kratzten oft ganz fürchterlich auf dem mit Wachs poliertem Schränkchen. In der Küche hing ein großer Stern aus Lichterketten und in der Wohnung roch es nach Tannenzweigen, die in einer Bodenvase standen.

Duracell mit dem Kupferkopf

Den ganzen Weihnachtsmorgen war meine Mutter damit beschäftigt, mich zu beschäftigen, denn das Weihnachtsfest war für mich das Größte. Aufgeregt wie ein durchdrehendes Duracell-Häschen sprang ich aus dem Bett und ging zu meinem Adventskalender. Dieser bestand aus einer großen hellblauen Wolke aus Holz, an der 24 weiße Brottütchen hingen. Ein bisschen traurig war ich darüber, dass ich nun das letzte Türchen öffnen würde, allerdings war darin meist das beste Geschenk. Ich freute mich über einen PEZ-Spender mit Donald Duck-Kopf und Kaugummi, das im Mund knistert. Auf dem Bett sitzend spendierte ich mir erst einmal ein PEZ und lief dann noch im Nachthemd zum Zimmer meines neun Jahre älteren Bruders, um ihn zu fragen, ob er denn auch so aufgeregt sei. Weil er noch schlief, musste ich ihn erst einmal wecken, was gar nicht so einfach war. Ich pustete ihm ins Gesicht, zwickte ihm am Ohr und als ich mit den Fingern über seine langen Wimpern streichen wollte, passierte es: Mein angelutschtes PEZ fiel mir aus dem Mund direkt in sein Gesicht. Dann war er wach. Dass es aber auch ausgerechnet schon wieder ein PEZ sein musste! Mir war nämlich ein paar Wochen zuvor exakt das gleiche passiert. Da stand ich über der ehemaligen Waschmitteltonne, in der mein Bruder sein Lego aufbewahrte und suchte die Astronautenfigur. Diese hatte einen Helm auf und hinten auf dem Rücken so einen Behälter, der aussah wie unser Behälter für die mit Wasser gefüllten Boccia Kugeln. Damals hatte ich allerdings nicht nur ein PEZ-Bonbon im Mund, sondern gleich vier. Und die alle purzelten in die Lego-Tonne hinein, als ich darüber staunte, dass da mehr als nur ein Astronaut drin lag. Ich versuchte dann, die PEZ-Bonbons wieder herauszufischen und kramte in der Tonne herum, bis alles klebte. Da schloss ich den Deckel lieber und ging wieder in mein Zimmer zurück. Doch mein Bruder war nicht sauer, dass nun am Weihnachtsmorgen ein PEZ-Bonbon auf seiner Nase klebte. Er kannte mich, die „Nervi“, ja nun schon vier Jahre und neun Monate.

Bunte Teller

In der Küche legte meine Mutter mir vier große Pappteller mit Weihnachtsmotiven auf den Tisch und sagte, ich solle auf allen Tellern die gleiche Anzahl Süßigkeiten verteilen. Es gab für jedes Familienmitglied einen dieser sogenannten „Bunten Teller“ und jedes Jahr kam bei uns das gleiche drauf: Marzipankartoffeln, Nüsse, Schokoladentäfelchen, die wie kleine Geschenke aussahen, Gelee-Sterne, Plätzchen, Lebkuchenherzen, Hanutas und eine Orange. Auf jeder der vier Orangen stand einer unserer Namen mit Kugelschreiber geschrieben. Ich verstand nie, warum ich auf allen Tellern das Gleiche verteilen sollte, denn mein Bruder und ich feilschten spätestens am 1. Weihnachtsfeiertag um die Süßigkeiten, die der eine mochte, der andere jedoch nicht. Wenn es gut lief, bekam er meine glibberigen Gelee-Sterne und ich seine Lebkuchenherzen. Von meiner gütigen Mutter klaute ich mir von ihrem Teller eh, was ich haben wollte, weswegen ich mich für ungeheuer schlau hielt. Den Kartoffelsalat für den Abend hatte meine Mutter schon am Vortag zubereitet, „weil er besser schmeckt, wenn er eine Nacht durchgezogen ist“. Mit hartgekochten Eiern, Erbsen, Gewürzgurken, Gurkenwasser, Salz, Pfeffer, Mayonnaise und natürlich Kartoffeln. Dazu gab es knackige warme Wiener Würstchen.

Einen Schnaps auf den Baum

Am späten Nachmittag kam endlich ein bisschen Fahrt auf. Dann musste ich mit meinem Bruder in sein Zimmer gehen, während unsere Mutter im Wohnzimmer den Baum schmückte. Wir durften den Baum immer erst am Weihnachtsabend sehen, wenn er sich fertig geschmückt, groß und prächtig in unserem Wohnzimmer ausbreitete. Wenn der Mann, mit dem meine Mutter zwei wunderbare Kinder hat, den Baum vom Balkon ins Wohnzimmer geholt und in den dafür vorgesehenen Ständer gequetscht hatte, trank er immer einen Schnaps. Das sei wichtig, damit der Baum nicht nadele, sagte er stets. Der Schnaps kam aus der Hausbar, die an diesem Tag immer beleuchtet offen stand. Nach seinem vollendeten Werk zog er sich eine Jacke an und ging aus dem Haus. Der Schmuck an unserem Baum war damals in den 80er Jahren immer gleich schön. An seinen Zweigen hing silbernes Lametta, kleines Holzspielzeug, Strohsterne, Kerzenhalter aus Aluminium mit echten Kerzen, und rote Äpfel, die nicht echt waren. Das wusste ich genau, denn einmal habe ich drei davon angebissen, weil sie so schön rot glänzten. Ich sage euch eins, es ist nicht so einfach, Styropor wieder aus dem Mund zu entfernen. Das echte Kerzen am Baum hingen, war meiner Mutter immer sehr wichtig, denn bei ihr zu Hause war das auch immer so gewesen. Als ich noch jünger als vier Jahre und neun Monate war, hatte sie immer meinen Laufstall um den Bau gestellt, damit ich nicht an die Kerzen heran kam. Dabei waren mir die Kerzen egal, ich wollte an die Äpfel! Während unsere Mutter den Baum schmückte, wartete ich mit meinem Bruder also in seinem Zimmer. Geduldig beantwortete er mir alle Fragen, die ich zum Weihnachtsmann hatte. Woher er weiß, wo wir wohnen, wo er seinen Schlitten parkt und womit er fährt, wenn es mal nicht schneit. Dann entdeckte ich die bunte Lichterkette, die über Michaels Tür hing und ging staunend darauf zu. Die hellen Lichter blinkten in rosa, grün, blau und rot und hatten eine Schicht, die aussah, als wären sie gefroren. Fast wie die „gefrorenen“ Gummibärchen in der Apotheke. Mein Mutter hatte mir zwar erzählt, dass sie nicht gefroren, sondern mit einer Zuckerschicht ummantelt waren, aber für mich blieben sie gefroren. Schon streckte ich meine Zunge raus und leckte an der Lichterkette, was mein Bruder sofort unterband. Als unsere Mutter uns endlich zum Essen rief, war er ihr vermutlich endlos dankbar. Die heißen Würstchen auf dem Teller dampften und beim Kauen des Kartoffelsalats knackten die Gewürzgurken immer so herrlich im Mund. Den kleinen Krug mit dem Senf würden wir, wenn der Inhalt irgendwann alle wäre, mit Salzstangen füllen und auf den Tisch stellen. Nach dem Essen, das wir zu dritt einnahmen, räumte unsere Mutter die Teller weg und schickte uns nochmals kurz ins Zimmer meines Bruders, damit sie noch ein paar kleine Vorbereitungen treffen könne. Nie durfte ich alleine in mein Zimmer, denn die Gefahr, dass ich das Wohnzimmer betrat, bevor das Weihnachtsglöckchen bimmelte, war entschieden zu groß. Als das Glöckchen dann endlich erklang, begann das Weihnachtsfest.

Einen Schnaps für den Weihnachtsmann

Wir hatten kaum Zeit, den wunderschön geschmückten Weihnachtsbaum zu bewundern, denn es klingelte an der Tür. Polternd kam ein Mann mit roter Mütze, rotem Mantel und weißem Rauschebart die Treppe zu uns hinauf gestiefelt. Er hatte Mühe, die Stufen zu erklimmen und hielt sich mit einer Hand am Handlauf der Treppe fest. Jahre später sollte meine Mutter mir erzählen, dass dieser Mann, der Vater ihrer beiden Kinder, nicht nur für uns den Weihnachtsmann spielte, sondern zuvor bei all den anderen Familien in unserer Nachbarschaft gewesen sei. Überall hatte er einen Schnaps bekommen, weswegen er nun ein wenig in Schieflage auf unserem Sessel saß und ein großes, mit goldenem Papier eingeschlagenes Buch öffnete. Das goldene Papier riss und ich sah, dass es sich dabei um ein Kochbuch aus unserer Küche handelte. Die ganze Zeit während seines Aufenthaltes fragte ich mich, warum der Weihnachtsmann undeutlich nuschelnd aus einem Kochbuch meiner Mutter vorlas, was ich das Jahr über so getrieben hatte. Dann war es endlich soweit und wir durften unsere Geschenke öffnen.

Ich bekam einen Puppenwagen von Fisher Price, an dem eine kleine Glocke bimmelte, sobald ich ihn hin und her bewegte. Zu meinem großen Unglück wurde die Glocke allerdings bereits nach einer halben Stunde von meinen genervten Eltern wieder abmontiert. Als weiteres Geschenk durfte ich einen Kaufmannsladen auspacken. Dieser wurde im Vorfeld von dem Mann, mit dem meine Mutter zwei wunderbare Kinder hat, in der Garage aus Holz selbst gebaut. Er war knallrot angestrichen und war mit allem, was man braucht, also einer Kasse, einer Waage und vielen Lebensmittelschachteln, in denen sich kleine weiße Styroporkügelchen als Füllmaterial befanden, ausgestattet. Sogar einen Einkaufskorb gab es und Spielgeld in der Kasse. Immer wieder lud ich geschäftstüchtig meine Mutter dazu ein, bei mir einzukaufen, und immer wieder stand sie von dem Sofa auf, kniete sich in ihrem schicken Kleid mit dem Einkaufskörbchen vor mein Lädchen und zahlte hohe Preise für Waschmittel, Zwieback und Co. Auf dem Plattenspieler lief Weihnachtsmusik von James Last, die Hausbar leerte sich, die Gläser füllten sich und mein großer Bruder versuchte, sich das Lego Technik-Auto, das er unter anderem geschenkt bekam, zusammenzubauen. Die abgebrannten Kerzen wurden gegen neue ausgetauscht, Weihnachtskarten wurden vorgelesen und der Baum erneut bestaunt. Dann musste der Mann, der vor ein paar Stunden noch den Weihnachtsmann gab, für meine Mutter an der Stereoanlage die Frequenz des NDR eindrehen, denn sie wollte wie früher zu Hause bei ihren Eltern gerne „Gruß an Bord“ mit Weihnachtsgrüßen für Seeleute hören. Dort war es Tradition, dass man im Radio mithört, wie Angehörige der Seeleute, die am Weihnachtsabend nicht bei ihren Lieben sein konnten, über dieses Medium grüßen lassen. Da der Mann, mit dem unsere Mutter zwei wunderbare Kinder hat, selber sieben Jahre für die Marine gedient hatte, erfüllte er ihren Wunsch gerne, auch wenn es wegen der vielen Schnäpse und den Cola-Rum-Getränken oft sehr lange dauerte, bis er den richtigen Radiosender eingestellt hatte. Ich fand es immer traurig, diese Grüße zu hören, denn das Weihnachtsfest sollte man doch gemeinsam begehen können. Aber ich lenkte mich ab, indem ich schon mal die bunten Teller unter dem Baum inspizierte und mir die leckeren Sachen, die ich auf dem Teller meiner Mutter fand, heimlich auf den meinen legte.

Wenn wir dann alle sehr spät am Abend in unseren Betten lagen, dann freute ich mich schon wieder auf den nächsten Tag.

Nächste Woche ist Weihnachten und ich werde daher nicht wie samstäglich gewohnt eine neue Geschichte präsentieren. Ralf und ich haben uns die Traditionen unserer Familien zum Fest bewahrt. Es wird einen geschmückten Baum mit echten Kerzen geben, wir essen Kartoffelsalat mit Würstchen und danken Gott für die Geburt Jesu. Ich werde mein absolutes Lieblingslied „Carol of the Bells“ hören, dass übrigens vom ukrainischen Komponisten Mykola Leontovych aus dem Jahr 1914 stammt. Ich empfehle die Version von Lena oder von Cimorelli. Meine Tante Bärbel hat sich stets so gefreut, das Weihnachtsfest mit meiner Mama bei uns zu feiern, denn wir haben immer versucht, es so zu gestalten, wie sie und meine Mutter es aus ihrer Kindheit her kennen. Sogar für ihren Hund Toby hatte Ralf einen bunten Teller gestaltet. Bärbel, die kleine Schwester meiner Mama ist am 21.11. verstorben und feiert nun im Himmel mit ihren geliebten Eltern das schöne Fest der Weihnacht. Wir haben einen Freund, der oft auf Reisen ist, eingeladen und sind gespannt ob er kommt.

Habt alle besinnlich schöne Festtage.

Herzlichst eure Steph

6 Kommentare zu „Weihnachten, wie es früher war

  1. Die Engel wecken. Wie schön sich das anhört. Einen Kaufmannsladen hatte ich auch und eine Schwester, mit der ich spielen konnte. Danke für die süße Einsicht in deine Weihnachts-Erinnerung. Habt eine schöne besinnliche Zeit zusammen. Herzlich,Monika

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  2. Liebe Steph, die schönen Erinnerungen kann uns niemand nehmen. Gestern war nicht nur mehr Lametta, sondern die einzigen Tage des Jahres, an denen es friedvoll und harmonisch herging. Ich wünsche Dir eine solche Zeit mit Deinen Lieben, in besinnlicher Runde unter dem Weihnachtsbaum. Ganz liebe Grüße, Gisela ☃❄👼🎄✨

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  3. Liebe Steph, für mich war und ist die Vorweihnachtszeit und Weihnachten die schönste Zeit.
    Manchmal lag silbernes Lametta in meinem Bett, meine Mutter sagte dies seien Haare vom Christkind, welches für mich ganz klar immer ein Mädchen war. Die Wunschzettel legten wir auf den Balkon mit einem Stein beschwert, am nächsten Tag waren sie weg und ein kleiner Schokoladennikolaus lag statt dessen dort. An Heiligabend musste mein Vater dem Christkind viel helfen. Tatsächlich fiel auch mal eine Weihnachtskugel runter.
    Mittags hat er einen vollen Teller reingebracht und später wieder leer abgeholt.
    Mit meinen Jungs habe ich vieles beibehalten und neue Traditionen eingeführt.
    Dieses Jahr sind beide an Heilig Abend da und ich freue mich sehr.
    Beide haben Freundinnen, aber die feiern bei Ihren Eltern.
    Mit Ihrem Vater teile ich mir den 24. jedes Jahr im Wechsel.

    Jetzt wünsche ich Dir und Deiner Familie schöne und friedvolle Weihnachten.
    Alles Liebe Annette

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