Danke

Letzte Woche ist mir etwas ganz Tolles, unglaublich Schönes widerfahren und das möchte ich euch gerne mitteilen. Ich bekam Fanpost! Ist das zu fassen? Der Postbote brachte ein kleines Paket, und bevor ich euch berichte, was darin enthalten war, will ich die Gelegenheit nutzen, um mich bei euch allen ganz herzlich zu bedanken! ❤

Als ich vor drei Monaten diesen Blog einrichtete, hätte ich nicht im Traum daran gedacht, wie viele Menschen in so kurzer Zeit meine Erzählungen lesen möchten und mir „folgen“. Es rührt und begeistert mich, es motiviert mich und hinterlässt mich sehr dankbar. Laut Statistik habe ich Leser*innen aus aller Herren Länder, unter anderem aus Deutschland, Dänemark, England, Griechenland, Spanien, Türkei, Österreich, Italien und USA. Daher sage ich euch allen ein großartiges Danke, Mange tak, Thanks, Gracias, Merci ❤

Zurück zur Fanpost. Ich bin so schrecklich ungeduldig, was Geschenke angeht, dass Ralf mich „die Fetzerin“ nennt. Weil ich alles eingepackte und für mich bestimmte immer „auffetze“, wie er sagt. „Das stimmt doch gar nicht!“ protestierte ich einmal völlig entrüstet. Dann musste ich allerdings daran denken, wie sogar meine liebste Oma mir mal ein Paket schickte, um welches sie außen (!) noch ein langes Paketband rundherum gebunden hatte. Ganz viele kleine Knoten hatte sie in das Band geschnürt und mich per Telefon darüber informiert, dass ich erst das Paketband mit seinen 20 Knoten aufbinden sollte, bevor ich an den „Schatz“ kam. Und weil meine Oma eine kluge Frau war, hatte sie dieses Band vorher abgemessen. Und weil sie noch klüger als klug war, hatte sie ein Band genommen, welches nicht mehr käuflich zu erwerben war. „So ein Mist!“ fluchte ich, während ich mich an das Entknoten machte. Ich kann nicht sagen, wie oft mich die Küchenschere dabei hämisch auszulachen schien. Ja, ich bin ungeduldig. Aber ja auch nur, weil ich immer kurz vor’m Ausflippen bin, wenn ich beschenkt werde und das ist doch gar nicht so schlimm, oder? 😉

Letzte Woche: Das Paket war da und ich umschlich es wie ein Tiger seine Beute. Auf keinen Fall wollte ich weiterhin als die „Fetzerin“ gelten. Deswegen musste ich vor Ralf so tun, als sei es für mich völlig normal, dass da ein Paket liegt und ich mir Zeit lassen würde beim Öffnen. In Wahrheit aber verschwand ich kurz im Bad, biss mir da kurz in die Faust, um vor Freude nicht loszuschreien und kühlte mein vor Freude erhitztes Gesicht mit Wasser aus dem Wasserhahn. Lässig kam ich aus dem Bad, nahm statt Cuttermesser meine Fingernägel, um das Wunderdings zu öffnen und stellte mich dabei so blöd an, dass Ralf das Paket öffnete. Ich liebe es, wenn ein Plan gelingt…

Und auch als das Paket nun geöffnet war, verlor ich (noch nicht) die Fassung, sondern las zuerst den beigefügten Brief. Eine Tat, die ich sonst auch nie begehe, wie ich zu meiner Schande sagen muss. In schönster Handschrift stand dort geschrieben: „ Hallo Stephanie, hier ein kleines Geschenk von mir für deine wunderschönen Geschichten, die mich immer zum Lachen bringen. Hoffe, die Ministeph gefällt dir. Liebe Grüße aus dem schönen Dänemark.“ „Wie bitte, eine was?“ riefen wir beide und lachten. Wären wir mal aufmerksamer gewesen, dann wäre uns nicht entgangen, wie etwas Kleines aus dem Paket hüpfte und davon sauste. Ratlos schauten wir in den Karton hinein, wo ein schön bemalter Schmunzelstein, ein Gedicht, der Brief und schöne Servietten lagen.

Da rummste es im Esszimmer ganz laut und jemand rief „Jipppiehahjeh ich bin im Dschungel!“ Ralf und ich standen in der Küche und hielten Maulaffen feil. „Was war das eben?“ flüsterte Ralf. Ich zog die Schultern hoch, um ihm anzuzeigen, dass ich es nicht wüsste. Keine Ahnung. Da ertönte ein neuer Schrei voller Lebenslust. „Ministeph…. Ministeph…“ murmelt ich und als ich begriff, was das sein könnte, raste ich sofort durch unsere Wohnung, um das kleine Etwas bei – egal was es/sie tat – sofort aufzuhalten. „Ralf, dass bin ICH!“ rief ich und hörte noch, wie er „Aber das ist doch schön!“ rief. Er hatte ja keine Ahnung…

Ministeph saß ganz oben auf unserer drei Meter hohen Glückskastanie und hangelte sich von einem Ast zum nächsten. „Ich bin im Dschungel!“ schrie sie und quiekte dabei wie ein kleines Schweinchen. Wir hatten Mühe, sie da runter zu holen und das war nötig, schließlich wollten wir sie erst einmal in Ruhe begrüßen und anschauen. „Ooooh, ein Leuchtturm!“ rief sie da bereits, sprang von ihrem Dschungelbaum, lief mit ihren kurzen Beinen hinaus auf den Balkon und und kletterte den rot-weiß gestreiften Turm hinauf. „Blinkt der auch ordentlich?“ fragte sie und schaute durch das Fenster des Turmes. „Dich nenne ich Blinki“, sprach sie und wendete sich von ihm ab, da sie große Lust empfand, durch die Blumen in unserem Balkonblumenkastenbeet herumzuhüpfen. Dabei war es erstaunlich, dass sie keine der Pflanzen zertrampelte. Sie war wie eine Fee und eine wilde Hummel in einem. Als sie sich kurz unter eine Schatten spendende Blume legte und mit der Hand Luft zufächelte, hatten wir das erste Mal die Möglichkeit, sie ganz genau zu betrachten.

Sie hat wie ich rote Haare, trägt ein blaues Kleid und hat einen kleinen Teddybären, den sie immer in ihrer Hand hält. Anders als bei mir sind ihre vermutlich ebenfalls naturroten Haare nicht so wild. Zu zwei Zöpfen gebunden und mit jeweils einer Schleife festgehalten sieht ihre Haarpracht sehr geordnet und schön aus. „Ich glaub’s ja nicht, eine Ministeph!“ jubelte Ralf und verliebte sich sofort in sie. „Achtung! Eine Ministeph“ warnte ich ihn. Und so kam es auch… Man musste sie immer im Auge behalten, weil sie Unsinn stiftete. Nachts war sie am Kühlschrank, um einen kleinen Schluck Cola light zu trinken. Dabei ist ihr der Flaschenverschluß runter gefallen und unter einen der Schränke gerollt. Weil sie aber keine Lust hatte, mitten in der Nacht danach zu suchen, hat sie mit Folie und Gummibändern ruckzuck einen Flaschenverschlußersatz gebastelt und sich wieder ins Bett gelegt.

Sie mag nur die roten, grünen und orangenen Gummibärchen und findet Pizzaränder viel zu knusprig. Wenn sie einen Heißluftballon am Himmel sieht, flippt sie völlig aus und winkt wie eine chinesische Winkekatze, deren Batterien nie der Saft ausgeht. Wenn man mit ihr Pommes bestellt, kann sie sich nie für Mayo oder für Ketchup entscheiden, weil sie alles wild durcheinander mag. Sie vergisst stets im Badezimmer das Vogeltoilettenpapierhalterhäuschen mit neuen Klorollen aufzufüllen, hat aber stets immer einen Edding mit dabei, um lustige Botschaften auf leeren Klorollen zu hinterlassen. Gerade jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, hat sie Unordnung in meinem Kleiderschrank hinterlassen. Und das, wo Ralf sich doch stets so große Mühe gibt, dieses Chaos, welches meist von mir, der Maxisteph veranstaltet wird, aufzuräumen. Sie ist – alles in einem – eine sehr anstrengende und darüber hinaus sehr liebenswerte Person in Puppenform. Wir lieben sie ohne Ende. ❤

Abends war sie müde und schlief. Endlich. Als wir ihr beide „Gute Nacht!“ sagten, flüsterte sie matt: „Und morgen habe ich wieder ganz viel tolle Sachen vor.“

Wir sind sehr gespannt und auf alles gefasst. Ministeph ist einzigartig und ich bedanke mich noch einmal ganz herzlich bei Ina aus Dänemark für dieses sehr persönliche Geschenk. Mange tak, kære Ina! ❤

Und natürlich auch großen Dank an alle meine Leser*innen. Ich versuche, in allen meinen Kategorien immer die Waage zu halten: Alltägliches, Kindheit, Depression, Dänemark, Kindergarten… Solltet ihr euch mal zu einem besonderem Thema eine Geschichte wünschen, erzählt es mir bitte. Ich hab genug erlebt und so große Lust am Schreiben, dass ich euren Wünschen gerne nachgehe. Übergroßen Dank an dieser Stelle auch an meinen wunderbaren Ehemann, der mich in jeder Hinsicht unterstützt und immer so lustige Fotoideen hat, die er dann auch immer umsetzt, um meinen Blog zu schmücken. ❤

Habt eine tolle Zeit und fühlt euch ganz lieb gegrüßt von Ralf, mir und Ministeph… Mist, wo steckt sie wieder???

Herzlichste Grüße

Steph

10 Kommentare zu „Danke

  1. Liebe Steph,
    ganz lieben Dank für Deine Geschichten. Ich hab sie in der Fanø-Fangruppe schon immer geliebt.
    Egal wie stressig und mies der Alltag auch ist sie haben mir immer ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
    Dankeschön dafür.
    Ich würde mich freuen dich mal persönlich auf Fanø kennenzulernen.
    Ganz liebe Grüße
    Kerstin

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  2. Herrlich, ich liebe deine Geschichten. Danke. Du bist der phantasievollste Mensch . Schön das ich über die Fanø Gruppe von Dir erfahren habe. Wundervoll. Liebe Grüße an deinen Mann und natürlich an den Nissen und an Mini Steph.

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